Beruf 2
- Ich kam etwas geläutert
und desillusioniert vom Militär zurück und nahm eine
Stelle in der Erfurter Samenzucht in Niederwalluf an. Vielleicht
findest Du es als befremdlich, dass unter der Rubrik 2. Berufstätigkeit
auch ein Teil meines Privatklebens dargestellt wird. Es bietet
sich aber in der chronologischen
Reienfolge
so an.
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- Hier arbeitete ich vom 1. April 1967 bis
31.08.69. Ich war Mitglied des Männergeangvereins, was ich
gesellschaftlich für notwendig hielt, was zweifellos auch
der Fall ist, wenn man in einer kleinen Gemeinde lebt und einige
Beziehungen braucht, denn hier geht es nicht ohne Beziehungen.
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- Hier lernte
ich auch an Silvester 1968/69 die Gärtnergehilfin Renate
Sorgenfrei aus Kiel kennen, die ebenfalls nach Niederwalluf kam,
um hier zu arbeiten.
Bei den Fastnachtsveranstaltungen,
bei Bällen in der Turnhalle und anderen Geinsamkeiten traten
wir als Paar auf und waren dies auch.
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- Ich arbeitete
am Tag in der Erfurter Samenzucht, besuchte abends das Abendgymnasium
und lernte nachts und an den Wochenenden. Als die Erfurter Samenzucht
meinem Wunsch nach halbtätgiger Arbeitszeit nicht entsprechen
wollte, nahm ich eine Halbtagsstelle bei Richard Bierbrauer an,
einem Landschaftsgärtner. Dort blieb ich vom 01.09.69 bis
31.08.70, bis ich nicht mehr zur Arbeit gehen konnte, weil ich
sonst das Abitur und dann mein Studium nicht geschafft hätte.
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- Wir lebten in
dieser Zeit dann vom Gehalt von Renate, von Gartenpflege, die
ich nebenher machte und dann, als es in meinem Studium schon
möglich war, von Lehraufträgen, die ich annahm. Renate
machte 1972 bis 1975 dann eine Umschulung zur Kinderpflegerin,
eine Qualifizierung über Abendschule zur Erzieherin und
dann später aus gesundheitlichen Gründen eine Umschulung
zur Bürokauffrau.
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- Ich arbeitete
nach der Anstellung bei Bierbrauer mit einem Stapel nach und
nach gekauftem Werkzeug (vor und neben dem Studium) in den Hausgärten
von Leuten, die ihre Gärten nicht selbst pflegen konnten
oder wollten, damit unser Geld nicht so knapp war, und deshalb
konnten wir uns sogar während meines Studiums so manchen
Urlaub leisten.
- Joachim
Schönert
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